Alles wird besser, aber nichts ändert sich?

Heute kam ein Brief eines Dienstleisters (Ich habe mal die veräterischen Begriffe durch Platzhalter in eckigen Klammern ersetzt):
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Sehr geehrte Damen und Herren,

aus Ihrem [ProduktnameA] wird am 1. Januar 2012 das innovative [ProduktnameB] - und das bringt NUR Vorteile für Ihr Geschäft.

Die gute Nachricht ist: An Ihrem [BezeichnungDerLeistung] ändert sich nichts. ...
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Man beachte den Fettdruck, der genau so im Brief verwendet wird.

Ok, zur Sache: Wie "innovativ" ist das denn? Nichts ändert sich. Danke! Danke vielmals!

Was soll das? Also echt, das ist doch Papierverschwendung und Kundenveralberei. Damit rauben sie mir die Zeit, stopfen meinen Briefkasten voll und lassen es sich auch noch über meine Gebühren finanzieren.

Eigentlich ist es ein Wunder, dass sie nicht gleich ein "fondfinanziertes Lebensversicherungs-Handy" kostenlos dazugelegt haben (wobei sich das "kostenlos" dann natürlich nur auf das Dazulegen bezieht).

Begreifen diese Dampfplauderer eigentlich, daß sie das Gegenteil von dem erreichen, was sie sich auf ihren Powerpoint-Folien vorgenommen haben?

Blinken - Die vergessene Kunst

Wenn man eine Weile im Straßenverkehr unterwegs ist, sieht man sie immer wieder: Die gedankenlosen Fehlblinker.

Durch Blinken zeige ich den anderen Verkehrsteilnehmern, wohin ich DEMNÄCHT lenken werde. So können sie sich darauf einstellen und der Verkehr wird sicherer für alle. Soweit die Idee, die man sich durch Nachdenken auch in Bruchteilen von einer Sekunde jederzeit herleiten kann.

Leider sind einige Autofahrer so sehr mit anderen Dingen beschäftigt, dass sie die Zeit zum Nachdenken schlicht nicht erübrigen können. Und deshalb betätigen sie den Blinker gemeinsam mit dem runden Teil, an dem sie ich festhalten. "Seht her, das Auto fährt nach links und das hab ich gemacht." Toll!

Blöd nur, wenn man dann in so einen "Könner" reinkracht. (Keine Panik, ich hatte keinen Unfall. Ich ärgere mich nur über die Gedankenlosigkeit dieser potentiellen Unfallverursacher.)

Andere Verkehrsteilnehmer haben angefangen nachzudenken, aber die Zeit dafür etwas zu knapp bemessen. Deshalb blinken Sie gar nicht. Diese Stromsparer denken offenbar, wenn doch schon die Vorderräder in die Richtung zeigen, warum dann auch noch blinken? Das wäre redundant und ist folglich Energieverschwendung.

Und dann sind da noch jene Blink-Künstler, die den Blinker für ein Vorfahrts-Veto halten. Dabei denke ich zwar auch an die Bussfahrer, aber die Berufsfahrer schauen wenigstens in die Spiegel. Schlimm sind die Mittelspurschleicher auf der Autobahn. Bei einem bevorstehenden Spurwechsel wird der Blinker angeworfen, obwohl die Zielspur nicht frei ist. Was soll der Sportwagenfahrer machen (der mit noch 50..100 km/h mehr in der linken Spur angeschossen kommt) wenn es Susi Sorglos in der mittleren Spur langweilig wird?

Leute, so geht das nicht. Autofahren ist ne ernste Sache, die unser aller volle Aufmerksamkeit erfordert und verdient. Denkt mit und BLINKT RICHTIG!

Bitte Chip touchen

Deutsch ist gar nicht so leicht. Könnte man glauben.

Gestern habe ich in den Spreewelten gelesen "Bitte Chip touchen". Gemeint war, daß man das RFID-Armband an ein Lesegerät hält, damit der Durchgang durch ein Drehkreuz freigegeben wird.

So ein Spassbad ist nun nichts, was vorrangig internationales Publikum hat. Und es ist (anders als z.B. die IT) auch nicht von englischen Fachbegriffen dominiert. Warum ist es dann so schwer, den Hinweis in der Sprache Goethes und Schillers niederzuschreiben. Etwa "Armband bitte hier anhalten" oder so. Das ist zwar nicht annähernd Faust- oder Räuber-Niveau, aber es ist gigantisch viel besser als das oben zitierte Kauderwelsch.

Haben wir unsere Muttersprache aufgegaven? Oder hat nur die MTV-Generation overtaken? :-(

I'm so sorry. German R.I.P.

Advanced Emailing

Viele von uns bekommen reichlich Emails und verbrennen Zeit ohne Ende mit den hoffnungslosen Versuch, alles vollständig zu lesen.

Was kann man tun, um diese Situation zu verbessern (Menge reduzieren, Informationsgehalt steigern)? Ein paar Aspekte versuche ich ja schon länger zu beachten:

  • Schreibe fürs Lesen! ("Und immer an die Leser denken!")
  • Den richtigen Kanal wählen! (Email vs. Chat vs. Pausengespräch vs. ...)
    Beispiel: Ein Ticket-System darf nicht zum Email-System werden, nur weil Statusänderungen auch per Email versandt werden!
  • Ein Thema pro Email. Erledigte Dinge kann man dann einfach löschen.
  • Die richtigen Adressaten wählen. ("Wer muss das unbedingt noch wissen?", statt "Wen könnte das - warum auch immer- noch interessieren?")

Was mir so noch nicht bewusst war, sind so manche aktive Strategien zur Email-Vermeidung. Spannend, was man so alles tun könnte. ;-)

Hermetisches Schreiben

Nicht alles Vorgeschlagene ist wirklich praktikabel, trotzdem: Daumen hoch!

Japan

Die Meldungen aus Japan sind schlimm und machen sehr nachdenklich. Bewundernswert, wie geordnet die Japaner damit umgehen.

"Uff, zum Glück ist Japan weit weg" möchte man sagen. Aber Katastrophen können überall passieren, es muss ja nicht immer ein Erdbeben sein. Und nun die Frage, die mich heute sehr erschreckt hat: Wären die derzeit verantwortlichen, deutschen Politiker in der Lage, eine Katastrophe dieser Größe zu managen?

Ich hoffe sehr, wir müssen das nicht herausfinden.

Nun heisst es aber erst einmal Daumen drücken, dass Japan wenigstens der Super-GAU erspart bleibt. Leider sieht es auch diesbezüglich nicht gut aus.

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